Grußwort von Herbert Speyerer anlässlich der Verleihung des Bendorfer Kulturpreises 2023

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Die Auswahl war schwierig, die Entscheidung goldrichtig:

das Ehrenamt zu unterstützen, das ist enorm wichtig.

Alle drei Jahre hat der Ausschuss die Wahl:

wen küren wir als Kulturpreisträger dieses Mal?

Und zuletzt war es wieder ein Votum unter Qual,

denn verdient hätten´s alle drei Kandidaten, das weiß hier jeder im Saal.

Sollen wir die Künstlergruppe aus der Concordia-Straße küren

und für Bildhauer und Maler die Trommel rühren?

Oder nützt es dem modernen Image der Stadt nicht viel mehr,

einen Heavy-Metal-Schlagzeuger zu wählen, der bei der Jugend populär?

Die Diskussionen waren heftig, das Votum knapp –

die FDP stimmte für den Karneval ab!

Die Auswahl war schwierig, die Entscheidung goldrichtig:

das Ehrenamt zu unterstützen, das ist enorm wichtig.

Denn die Karnevalsvereine haben eine besondere Tugend:

sie kümmern sich vorbildlich um unsere Jugend,

sie schenken uns Freude in schwieriger Zeit,

Musik und Humor, der uns von Sorgen befreit.

Sie pflegen das Brauchtum, halten fest an Tradition,

sind tolerant/offen für alle – ungeachtet der Hautfarbe, Nation oder Religion.

Was wäre der Kirchplatz an Kirmes so leer,

wenn da nicht das Engagement der Karnevalisten wär´?

Was wäre der Yzeurer Platz im August so öde,

wenn nicht das Krebbelche-Fest dort gutes Essen böte?

Was wären uns´re Hallen im Februar steril und ungenutzt,

wenn Karnevalisten sie nicht hätten bunt herausgeputzt?

Wer würde im Juli Getränke verteilen,

wenn wir bei „Summer in the City“ gemütlich verweilen?

Wer würde im Advent uns´re Senioren besuchen,

und sie unterhalten bei Kaffee und Kuchen

Wie wäre die Kirche St. Medard verwaist,

wenn nicht der „Närrische Gottesdienst“ alle Gläubigen glücklich zusammenschweißt?

Deshalb ehren wir heute alle Tanzgruppen, ihre Trainerinnen und Trainer –

egal ob Bendorfer, Mülhofener, Stroomer oder Sääner,

deshalb ehren wir all die fleißigen Wagenbauer,

deren Kreativität erfreut alle Umzugs – Zuschauer,

deshalb ehren wir alle Sänger, Büttenredner und Protokoller,

denn an Fastnacht mögen wir es alle ausgelassener und doller,

deshalb ehren wir die, die bunte Kleider nähen

und Fröhlichkeit in unsere Herzen sähen,

deshalb ehren wir die, die Bühnen aufbauen

und die, denen wir Ton und Technik anvertrauen,

deshalb ehren wir Vorstandsmitglieder, Spielleitung, Elferräte und im Hintergrund Aktive,

ohne die dieses rheinische Brauchtum traurig einschliefe,

deshalb ehren wir Funkenmariechen und Garden, die monatelang proben,

mit Respekt und Anerkennung sollten wir sie loben,

denn sie alle handeln nicht für Profit, sondern genießen Applaus statt Geld,

wenn ihr Programm uns gut gefällt.

Doch der Karneval in Bendorf hat ja noch viel mehr zu bieten,

und auch deshalb haben wir uns richtig entschieden:

in all uns´ren Nachbargemeinden, bei all deren Jecken

würde man täglich die Finger sich lecken,

hätte man dort einen Prinz André mit feinem Zwirn

hätte man dort ein solch prächtiges Dreigestirn.

Und welche Freude erleben wir jährlich Schwerdonnerstag

bei jedem, der Geselligkeit und Lebensfreude mag;

jeder, der sie erlebt hat, lobt sie in den höchsten Tönen –

Ihr wisst, wen ich meine: uns´re Anmutig-Schönen, all unsre Möhnen!

Mein Grußwort war lang, ich mache jetzt Schluss,

überreiche noch Blumen und Scheck an den Bendorfer Festausschuss

und wünsche gute Laune, all Ihr Feierer,

sage Danke namens der FDP: Euer Herbert Speyerer.